Kopfschmerzen bei Kindern sind keine Seltenheit. Viele Eltern kennen das: Nach einem anstrengenden Schultag, bei innerer Unruhe oder scheinbar ohne erkennbaren Grund klagen Kinder über Druck oder Ziehen im Kopf. Gerade im Volksschulalter zeigt sich oft, wie sensibel der kindliche Körper auf äußere und innere Einflüsse reagiert. Die gute Nachricht: Es gibt sanfte Wege, um die Kinder in ihrer körperlichen und emotionalen Balance zu unterstützen. In meiner Praxis hat sich die craniosacrale Körperarbeit dabei immer wieder als besonders wirkungsvoll erwiesen – achtsam, tief entspannend und ganz auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt.
Warum Kinder überhaupt unter Kopfschmerzen leiden
Viele Kinder können ihre Beschwerden nicht so differenziert beschreiben wie Erwachsene. Statt „Ich habe Kopfschmerzen“ heißt es oft nur: „Mir ist komisch“ oder „Ich mag nicht mehr“. Die Auslöser können ganz unterschiedlich sein: schulischer Druck, Reizüberflutung, unerkannte Spannungen im Körper oder unausgedrückte Gefühle. Oft ist es eine Mischung aus vielem. Gerade sehr sensible Kinder spüren vieles intensiver und können Reize schwerer verarbeiten.
Der Körper reagiert auf diese inneren und äußeren Einflüsse mit Spannung – und diese zeigt sich nicht selten im Kopf. Manchmal durch Druck im Stirnbereich, manchmal durch Ziehen an den Schläfen oder dumpfen Schmerz im Nacken. Wichtig ist: Der Schmerz ist real. Und er ist ein Signal des Körpers, das gesehen werden möchte.
Es ist natürlich wichtig, dass Kopfschmerzen bei Kindern immer ärztlich abgeklärt werden müssen, um körperliche Ursachen auszuschließen.
Was craniosacrale Körperarbeit bewirken kann
Die craniosacrale Körperarbeit ist eine sehr sanfte Methode, die mit feinen Impulsen über die Hände am ganzen Körper arbeitet. Sie basiert auf der Beobachtung, dass sich der Körper in einem feinen rhythmischen Puls bewegt – dem sogenannten craniosacralen Rhythmus. Ist dieser Rhythmus aus dem Gleichgewicht geraten, kann das Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden haben.
Durch achtsame Berührungen entsteht Raum für Entspannung. Das Nervensystem darf zur Ruhe kommen, Spannungen lösen sich, der Körper findet in seine Mitte zurück. Gerade bei Kindern wirkt diese Form der Berührung oft tiefer, als Worte es je könnten. Sie dürfen einfach sein, ohne etwas leisten oder erklären zu müssen. Und genau das öffnet den Raum für positive Veränderung.
In meinem Artikel „Was ist craniosacrale Körperarbeit?“ findest du ausführliche Informationen dazu.
Warum gerade bei Kopfschmerzen?
Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Es gibt unzählige Auslöser – und genauso viele Möglichkeiten, dem auf den Grund zu gehen. In meiner Arbeit schaue ich genau hin:
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Sitzt da eine Verspannung im Nacken, weil das Kind stundenlang am Tisch saß?
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Steckt vielleicht Schulstress oder ein emotionales Thema dahinter?
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Gibt es Blockaden nach einer kieferorthopädischen Behandlung oder einem Sturz?
All das kann sich im Körper festsetzen und zu Kopfschmerzen führen. Durch die sanften Impulse in einer Craniositzung wird das Gewebe eingeladen, loszulassen. Das Nervensystem darf runterfahren. Der Körper findet in seine Mitte zurück. Und oft verschwinden damit auch die Schmerzen.
Wie eine Sitzung abläuft
Die Sitzungen finden in einer ruhigen, geschützten Atmosphäre statt. Das Kind liegt bequem auf einer Liege, darf aber auch sitzen oder sich bewegen, wenn das besser passt. Ich arbeite mit meinen Händen, oft am Kopf, Nacken oder Kreuzbein. Die Berührungen sind so sanft, dass manche Kinder dabei einschlafen. Während der Sitzung achte ich genau auf die Signale des Körpers. Jedes Kind reagiert anders. Manchmal zeigen sich sofort Entspannungszeichen, manchmal braucht es mehrere Sitzungen, bis sich ein neuer Zustand stabil einstellt. Wichtig ist mir dabei immer: Das Kind bestimmt das Tempo.
Nach einer Sitzung berichten viele Eltern, dass ihr Kind ruhiger, ausgeglichener oder einfach „stabiler“ wirkt. Auch der Schlaf verbessert sich häufig. Einige Kinder drücken danach klarer aus, was sie brauchen, andere wirken weniger reizempfindlich. Wenn der Körper sich entspannen kann, hat auch der Schmerz weniger Grund, sich zu zeigen.
Sanfte Unterstützung auch für Erwachsene mit Kopfschmerzen
Auch Erwachsene profitieren spürbar von craniosacraler Körperarbeit – besonders dann, wenn Kopfschmerzen durch Anspannung, Stress oder eine dauerhafte Überlastung entstehen. Viele Eltern, die ihre Kinder zu mir bringen, spüren oft selbst, wie wohltuend diese Form der achtsamen Berührung sein kann. Der Körper darf loslassen, das Nervensystem reguliert sich, innere Anspannung weicht einem Gefühl von Ruhe und Zentrierung. Ganz gleich, ob Kind oder Erwachsene*r: Wenn sich der Körper gesehen und gehalten fühlt, darf Veränderung geschehen.
Ob bei Kindern oder Erwachsenen: Kopfschmerzen sind mehr als ein Symptom.
Sie sind ein Zeichen, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Craniosacrale Körperarbeit kann dabei unterstützen, den ursächlichen Spannungen auf sanfte Weise zu begegnen. Nicht mit Druck, sondern mit achtsamer Aufmerksamkeit. Damit Kinder sich in ihrem Körper wieder sicher und wohlfühlen dürfen.
Du wünschst dir mehr Leichtigkeit für dein Kind – oder für dich selbst? Ich bin gerne für euch da!
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