Atemübungen für mehr Ruhe und Konzentration

Im turbulenten Alltag unserer Kinder wird es immer wichtiger, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie selbstwirksam zur Ruhe kommen und ihre Konzentrationsfähigkeit stärken können. Atemübungen sind dafür ein kraftvolles, einfaches und vollkommen kostenloses Mittel. Sie benötigen keinerlei Equipment, können überall durchgeführt werden und haben dennoch eine tiefgreifende Wirkung auf das Nervensystem – und damit auf das emotionale und geistige Gleichgewicht.

 

Warum Atemübungen gerade für Kinder so wertvoll sind

Kinder verarbeiten Eindrücke noch intensiver als Erwachsene. Viele erleben den Schulalltag als überfordernd – sei es durch ständige Anforderungen, Leistungsdruck oder Schwierigkeiten im soziale Umfeld. Wenn Kinder dann „aus dem Gleichgewicht geraten“, äußert sich das oft durch Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme oder psychosomatische Beschwerden wie Bauchweh oder Einschlafprobleme.

Atemübungen können helfen, diesen Spannungszustand zu durchbrechen. Sie bieten Kindern eine einfache Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und sich wieder mit ihrem Körper zu verbinden. Anders als viele andere Entspannungsmethoden sind sie auch für unruhige oder schnell abgelenkte Kinder gut geeignet. Der Atem ist immer da, er muss nur wahrgenommen und bewusst gelenkt werden.

Wie Atemübungen das Nervensystem beeinflussen

Um die Wirkung von Atemübungen besser zu verstehen, möchte ich dir kurz erklären, wie das autonome Nervensystem funktioniert. Dieses steuert alle unbewussten Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung oder Muskelspannung. Es besteht aus zwei Teilen: dem aktivierenden Sympathikus und dem beruhigenden Parasympathikus.

Wenn wir gestresst sind, dominiert der Sympathikus – der Körper befindet sich im Alarmmodus. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird flach, die Muskelspannung steigt. In diesem Zustand ist Lernen kaum möglich, und auch emotionale Reaktionen fallen oft stärker aus als nötig.

Durch langsames, tiefes und bewusstes Atmen wird der Parasympathikus aktiviert. Der Körper schaltet in einen Zustand der Entspannung um: Die Herzfrequenz sinkt, die Atmung vertieft sich, die Muskeln entspannen sich. Das Gehirn kann besser verarbeiten, was geschieht, und wir werden wieder zugänglich für neue Informationen – eine ideale Basis für Konzentration und emotionale Ausgeglichenheit.

Besonders interessant: Diese Wirkung tritt schon nach wenigen Minuten ein. Regelmäßiges Atemtraining kann langfristig sogar die Stressresistenz erhöhen und uns helfen, gelassener mit herausfordernden Situationen umzugehen.

Einfach, effektiv, überall anwendbar

Ein großer Vorteil von Atemübungen liegt in ihrer Einfachheit. Du brauchst dazu weder Hilfsmittel noch Vorwissen – und du kannst sie praktisch überall durchführen: im Auto, auf dem Schulweg, vor den Hausaufgaben, in der Warteschlange oder abends vor dem Einschlafen.

Gerade im Alltag mit Kindern ist das ein unschätzbarer Vorteil. Es braucht keine speziellen Rahmenbedingungen, keine Matte, keine ruhige Umgebung – nur ein paar Minuten Zeit und ein bisschen Achtsamkeit. Du kannst die Übungen immer an das Alter und die Bedürfnisse deines Kindes anpassen.

Atem als Zugang zur Selbstregulation

Als Eltern wünschen wir uns, dass unsere Kinder lernen, sich selbst zu beruhigen – statt immer auf äußere Beruhigung angewiesen zu sein. Atemübungen fördern genau diese Fähigkeit. Kinder lernen dabei, ihren inneren Zustand zu erkennen und aktiv zu beeinflussen. Sie merken: Ich kann etwas tun, wenn ich mich gestresst, überfordert oder wütend fühle. Kinder entwickeln so ein gutes Gespür dafür, was ihnen guttut. Das stärkt nicht nur die Selbstwirksamkeit, sondern auch das Selbstvertrauen.

Konzentration beginnt mit innerer Ruhe

Viele Eltern beobachten, dass ihr Kind sich schwer konzentrieren kann – sei es bei den Hausaufgaben, im Unterricht oder beim Zuhören. Was oft übersehen wird: Konzentration ist nicht einfach eine Frage des Willens, sondern auch des körperlichen Zustands. Ein nervöses, überreiztes Kind kann sich schlichtweg nicht fokussieren – ganz gleich, wie sehr es sich bemüht.

Bewusste Atmung hilft, innere Anspannung zu verlieren und die Konzentration zu fördern. Kinder, die regelmäßig Atemübungen machen, können sich nachweislich besser konzentrieren, schneller auf neue Aufgaben umschalten und bleiben auch bei Störungen gelassener. Atemübungen schaffen also die innere Basis, auf der Konzentration überhaupt erst möglich wird.

So integrierst du Atemübungen sinnvoll in den Alltag 

Fragst du dich gerade: Wann und wie kann ich Atemübungen mit meinem Kind machen? Die gute Nachricht ist: Es braucht keine festen Trainingszeiten oder komplizierte Abläufe. Atemübungen lassen sich flexibel anpassen – ganz individuell nach Alter, Persönlichkeit und Alltag des Kindes.

Hier habe ich ein paar Anregungen für dich:

  • Morgens als Start in den Tag: Eine kurze Atempause hilft, den Tag gesammelt und ruhig zu beginnen.

  • Vor den Hausaufgaben: Eine Atemübung kann helfen, sich zu fokussieren und geistig „anzukommen“.

  • Bei emotionalen Ausbrüchen: Wenn das Kind wütend oder traurig ist, kann bewusstes Atmen helfen, wieder in Balance zu kommen.

  • Als Einschlafhilfe: Vor dem Schlafengehen wirken Atemübungen beruhigend und fördern einen erholsamen Schlaf.

  • Unterwegs oder in der Schule: Kurze Atempausen sind auch im Alltag möglich – im Bus, auf dem Pausenhof oder während stressiger Phasen.

Wichtig ist, dass die Übungen kein Muss sind, sondern als Einladung erlebt werden. Druck oder Zwang sind kontraproduktiv – viel hilfreicher ist es, wenn Eltern selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Kinder, die sehen, wie ihre Bezugsperson sich durch bewusste Atmung zentriert, ahmen das ganz intuitiv nach.

Fazit: Einfache Atempausen mit großer Wirkung

Atemübungen sind ein erstaunlich kraftvolles Mittel, um Kindern mehr Ruhe, Sicherheit und Konzentrationsfähigkeit zu schenken. Sie wirken direkt auf das Nervensystem, fördern die Selbstregulation und sind gleichzeitig so einfach, dass sie jederzeit in den Familienalltag integriert werden können.

Besonders für Kinder im Grundschulalter – also in einer Phase, in der viele Anforderungen auf sie einprasseln – bieten Atemübungen eine stabile innere Grundlage. Sie helfen, mit Herausforderungen besser umzugehen, Gefühle zu verarbeiten und sich selbst besser zu verstehen.

Und das Beste daran: Sie sind kostenlos, brauchen kein Material und passen sich jeder Lebenssituation an. Für Eltern eine wunderbare Möglichkeit, ihr Kind auf sanfte Weise zu stärken – damit es dem Leben mit mehr Gelassenheit und Klarheit begegnen kann.

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