Reflexintegration: die häufigsten Fragen

Wenn es um das Thema aktive frühkindliche Reflexe geht, werden mir immer wieder die gleichen Fragen gestellt. In diesem Artikel habe ich sie für dich zusammengefasst.

 

Wozu brauchen wir die frühkindlichen Reflexe?

Wenn wir als Babys auf die Welt kommen, können wir quasi nichts und unser Gehirn ist noch nicht komplett ausgereift. Die Aufgabe der frühkindlichen Reflexe ist es, unseren Körper und unser Gehirn nach der Geburt so weiterzuentwickeln, dass wir den aufrechten Gang erlernen können. Dazu werden die Muskeln über reflexgesteuerte Bewegungen trainiert, aber auch unsere Sinneswahrnehmungen wie Gleichgewicht, Raumorientierung und Selbstwahrnehmung. Denn um uns im Raum bewegen zu können, müssen wir wissen, wo wir selbst stehen und wahrnehmen können, wohin wir uns bewegen können.

Wenn die einzelnen Reflexe ihre Aufgabe erledigt haben, werden sie integriert, das heißt sie verschwinden. Dieser Prozess ist mit ungefähr fünf Jahren abgeschlossen, man spricht hier von neuromotorischer Schulreife.

 

Warum bleiben die frühkindlichen Reflexe aktiv?

Diese Frage kann man nicht eindeutig beantworten. Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu beitragen können, dass die frühkindlichen Reflexe restaktiv bleiben. Dazu gehören unter anderem Stress während der Schwangerschaft, traumatische Erlebnisse bei der Geburt, Erkrankungen des Neugeborenen, aber auch Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Elektrosmog. Bei zu früh geborenen Kindern und bei Kindern, die nur kurz gekrabbelt sind oder das Krabbeln übersprungen haben, kannst du von mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass hier die frühkindlichen Reflexe noch restaktiv sind.

 

Was ist so schlimm daran, wenn die frühkindlichen Reflexe aktiv bleiben?

Wenn die frühkindlichen Reflexe restaktiv bleiben, haben sie ihre eigentliche Aufgabe nicht erledigt. Das Kind hat dann auf körperlicher Ebene Schwierigkeiten, gewisse Fertigkeiten zu erlernen. In den meisten Fällen hat das Auswirkungen auf den Schulalltag. Vielen Kindern mit aktiven frühkindlichen Reflexen fällt es schwer, sich zu konzentrieren und über einen längeren Zeitraum still sitzen zu bleiben. Es kann aber auch zu Problemen beim Lesen und mit der Rechtschreibung kommen. Die Symptome von aktiven frühkindlichen Reflexen sind sehr vielfältig. In diesem Artikel kannst du mehr darüber lesen. Wenn du wissen möchtest, ob dein Kind davon betroffen sein kann, dann hol‘ dir den kostenlosen Fragebogen zum Thema frühkindliche Reflexe.

Wie lange dauert das Reflexintegrationstraining?

Das Training dauert zwischen sechs und zwölf Monaten. Die genaue Dauer lässt sich vorab nicht festlegen, da es auf die individuellen Umstände ankommt. Es hängt immer davon ab, wie regelmäßig die Kinder ihre Übungen machen, wie ausgeprägt die Reflexe vorhanden sind und vor allem wie die Kinder auf die Übungen ansprechen. Je nachdem gebe ich den Kindern die Übungen für zu Hause für vier bis sechs Wochen mit. Wie das Reflexintegrationstraining genau abläuft, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

 

Warum müssen die Kinder die Übungen so lange machen?

Mit den Übungen wollen wir das Gehirn und den Körper nachreifen lassen. Das passiert, indem im Gehirn neue Nervenverbindungen hergestellt werden. Diese Verbindungen bilden sich ganz rasch aus, sind dann aber noch nicht gefestigt und bilden sich wieder zurück. Erst durch die regelmäßige Wiederholung der Übungen werden die Verbindungen gefestigt. Und das braucht einfach seine Zeit.

 

Können die frühkindlichen Reflexe bei Erwachsenen auch noch aktiv sein?

Ja, das können sie. Denn wenn sie nicht in ihrem von der Natur vorgesehenen Zeitrahmen integriert werden, passiert das nicht mehr von selbst. Als Erwachsene fällt das meistens nicht mehr so auf, wenn aktive frühkindliche Reflexe Probleme machen. Zum einen haben wir mit der Zeit gelernt, mit etwaigen Schwierigkeiten besser umzugehen. Wer Schwierigkeiten damit hat, eine Masche zu binden, wird sich keine Schuhe mit Schubändern mehr kaufen. Zum anderen sind wir aus dem Schulsystem draußen, wo unser Nicht-Können bewertet wird. Somit ist bei Erwachsenen meistens der Leidensdruck nicht mehr groß genug, um das Reflexintegrationstraining durchzuziehen.

 

Hast du noch weitere Fragen zum Thema aktive frühkindliche Reflexe? Dann schreib‘ sie mir doch unten in den Kommentar!

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